PSY2-Ängste

best of bis 2014...

Junge, Junge, ein heißes und ungeliebtes Thema!

Wie vieles, das uns belastet, ist das Thema Angst aber sicherlich auch eines, mit dem man vielleicht besser umgehen kann, wenn man feststellt, man ist nicht der einzige Mensch auf dieser Welt, der damit zu kämpfen hat – oder, noch besser:

Dieses Thema betrifft jeden von uns!

Und darüber reden heißt „Hosen runter lassen“…!
Aber zuerst mal wieder schauen, was Wikipedia dazu sagt:

„Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Krankhaft übersteigerte Angst wird als Angststörung bezeichnet.“

In diesem Zusammenhang wird auch der Wortstamm angesprochen:
Angustia (lateinisch) = Enge, Beengung, Bedrängnis – zu finden auch beispielsweise bei „Angina“…

Wenn ich grade dabei bin, mir zu überlegen, welche Ängste ich so im Laufe meiner 64 Jährchen kennengelernt habe, passiert etwas ganz witziges, naja, witzig ist das eigentlich ja nicht:

Ich bekomme feuchte Hände, ich merke wie ich eindeutig flacher atme und im Bauch hab‘ ich ein „mulmiges“ Gefühl – ich habe aber grade gar keine Ängste, ich lasse nur Ängste, die ich kenne, an mir vorüberziehen – und trotzdem funktioniert der Angstmechanismus umgehend…!

Was mir dabei so alles an Ängsten einfällt?
Jede Menge, teils nachvollziehbar, teils nicht, teils ganz witzig, teils überhaupt nicht – ich versuch‘ mal, eine halbwegs chronologische Reihenfolge zusammenzustellen – unter Ängsten reihe ich hier auch Zustände ein, die vielleicht nicht unbedingt direkt der „Angst“ als solcher zugeordnet werden:

Also Angst, Befürchtungen, Bedenken, Sorge,

  • als Kind/Jugendlicher und Erwachsener mit den Anderen auf beliebigen Gebieten nicht mithalten zu können
  • nicht überall beliebt zu sein
  • als Jugendlicher, den falschen Berufsweg einzuschlagen
  • im Sport, in der Ehe, im Leben nicht den eigenen oder fremden Ansprüchen gerecht zu werden
  • im Beruf gestellte Aufgaben nicht lösen zu können
  • vor ganz speziellen Horror-Träumen
  • vor Zahnarzt /Arzt / Spritzen
  • vor extremer Höhe, rappeligen Aufzügen
  • vor Krankheiten
  • vor Umgang mit „ungeliebten“ Mitmenschen
  • vor weitreichenden Entscheidungen
  • vor der Zukunft
  • geliebten Menschen weh getan zu haben
  • vielleicht etwas verpasst zu haben
  • daß das Leben viel zu kurz ist
  • usw.usw.

Viele Ängste sind sicherlich sinnvoll und berechtigt – sie halten uns von unsinnigen Aktionen ab, warnen vor Gefahren, können Katastrophen verhindern, uns vorsichtiger werden lassen…

Viele Ängste sind aber bei näherem Hinschauen auch unsinnig, behindern uns im Alltag, werden falsch eingeschätzt und könnten eigentlich auch „ausgeschaltet“ werden.

Viele Ängste sind uns allen zueigen, andere betreffen wieder nur einzelne Gruppen:

Niemals würde ich mich mit Bungeejumping vergnügen oder freiwillig am Fallschirm aus einem Flieger springen – andere bezahlen dafür viel Geld –
und hätten möglicherweise ziemliche Ängste, mit einem Motorrad mal etwas flotter einen Pass hochzutigern oder mit einem PS-starken Auto im 300 km/h-Bereich ( OK, mit feuchten Handflächen ) die Autobahn zu einem ziemlich schmalen Strich werden zu lassen – das macht mir jetzt wieder großes Vergnügen!

Möglicherweise hilft schon ein ganz einfacher Trick, mit den  eigenen Ängste umzugehen:
Sich über sie im klaren zu werden, sich ihnen stellen, sich mitzuteilen und trotz ihnen, soweit vernünftig, sie auszuhalten und „hinein in die Schlacht“…

Ich hab‘ in meiner Porschezeit mir und Freunden oft erzählt:

„Ich habe Angst vor jeder Schlacht, jedem Kampf und jeder Auseinandersetzung – wenn es aber sein muß und der Sache dient, muß man mitten durch…

Ja, und klar, ich bin ja kein Psychologe, aber mein eigener Angstspezialist bin ich schon, wie Sie und Du auch!

Und wenn wir uns nur darüber im klaren sind, daß WIR ALLE ÄNGSTE HABEN –
schon dieser kleine Trost kann vielleicht ein wenig weiterhelfen…
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best of bis 2014...

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Eine Antwort

  1. Alexander sagt:

    Hallo Christoph,
    sehr mutig etwas so sensibles wie die eigenen Ängste öffentlich zu machen. Respekt dafür!
    Ich muss sagen, dass unsere Ängste bzw. Bedenken nahezu deckungsgleich sind (außer vielleicht das mit dem Leben, dass es zu kurz sei – bin ja auch noch etwas jünger, sicherlich kommt das mit dem Älterwerden).
    Viele Grüße,
    Alexander

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