GES10-Prostata/PSA-Wert/Karzinom

Alles OK hier…!

Prostata
da zucken viele Jungs mal kurz zusammen, schauen und hören weg, bekommen beklemmende Gefühle oder auch gleich entsprechende Ängste – falsche Reaktion – meine Meinung…
Vorab aber Folgendes:
Klar bin ich Laie,
klar ist dies meine persönliche Geschichte und Meinung,
klar kann und darf das Folgende niemals medizinische Basis
für irgendwelche Aktionen sein und klar:
Wahrscheinlich bin ich auch ein (hoffentlich kleiner) Psychopath,
dies alles hier zu veröffentlichen…
Wenn aber nur jeder Zehnte, der dies liest,
mit diesem Thema anders als bisher umgeht,
Ängste oder Unsicherheiten teilweise verliert
vielleicht rechtzeitig Schlimmeres verhindern kann,
dann hab‘ ich etwas gekonnt!

Also: Auf Los geht’s los!

Tja, dieses Bildchen sollte man jetzt lesen können – ich kann’s nicht…

Informationen über Lage, Größe, Form, Beschaffenheit, Aufgaben und Funktion der Prostata findet man problemlos im Internet.

Ich möchte mit diesem Beitrag mit „meiner Geschichte“ versuchen,
etwas Klarheit aus der Erfahrungssicht eines Betroffenen (Laien!)
in die Zusammenhänge zu bringen
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Porsche-Stress...
Porsche-Stress 1987 in Le Mans

Chronische Prostatitis seit etwa 40 Jahren.
Mit Porsche-Stress Prostata merklich kritischer, also relativ oft…
Seit etwa 20 Jahren regelmäßiger jährlicher Besuch beim Urologen:
Neben „Finger-Untersuchung“ (total harmlos)
Untersuchung per Ultraschall (klar hinten-ebenso harmlos)
und PSA-Wert-Bestimmung (teilweise umstritten)
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Le Mans 1994: Da war mir der PSA-Wert
noch relativ egal…

Zum PSA-Wert:

PSA= Prostata Spezifisches Antigen
Dieses Antigen wird nur in der Prostata gebildet
und kann über das Blut nachgewiesen werden.
Normale Werte liegen im Bereich von etwa 2ng/ml…

Umstritten ist der PSA-Wert, weil:
– auch niedrige Werte Prostatakrebs bedeuten können
– auch hohe Werte nicht unbedingt Krebs bedeuten
– nach Sport, Anstrengung, Geschlechtsverkehr usw.
der PSA-Wert erhöht ist
– er kein eindeutiges Signal liefert…

Aber:
Ein PSA-Wert, der über Monate oder Jahre kontinuierlich ansteigt,
sollte eigentlich (wie bei mir) im Bereich von 8ng/ml (Nanogramm/Milliliter) oder mehr
zu einer intensiveren Untersuchung führen:
Es wurde eine multiparametrische Prostata-MRT (bei Interesse googeln) durchgeführt, die nach Auswertung Informationen über Größe, Lage, Beschaffenheit usw. der Prostata
sowie über deren möglichen Krebsbefall liefert.
Die digitalen Daten der MRT werden für eventuell nachfolgende
Biopsie und Operation bereitgestellt…
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Mein MRT-Ergebnis:
Direkt nach MRT, noch ohne nähere Auswertung zunächst
die halbwegs beruhigende Aussage:
„Auf den ersten Blick kein Karzinom erkennbar“
Einige Tage später kam aber der Anruf meines Urologen:
4 kritische Stellen erkannt: Prostata-Biopsie erforderlich…
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Nach MRT also Biopsie:
Das gelbe MRT-PIRADS 4-Ergebnis weist klar in Richtung Prostata-Biopsie…
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Bei der Prostatabiopsie wurden (bei mir) unter Vollnarkose 24 Stanzen (Gewebeentnahme) aus den unterschiedlichsten Bereichen der Prostata unter Zuhilfenahme der MRT-Daten entnommen.
Das heißt, es werden u.a. exakt die im MRT erkannten,
kritischen Bereiche biopsiert und,
mach’mers kurz,
die letzten 4 der 24 Stanzen wurden bei der anschließenden Histologie mit von Krebs befallen diagnostiziert…

2 der 4 Karzinom-Stanzen…
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3 Urologen haben darauf unabhängig voneinander
bei der vorliegenden Datenlage
( bei der Histologie der Gewebestanzen kann das vorliegende Karzinom über diverse Datengrößen bzgl. Ausdehnung, Aggressivität
usw. exakt definiert werden )
zu einer radikalen Prostatektomie geraten.
Heißt ganz einfach:
Die gesamte Prostata
wird mit einigen umliegenden Lymphknoten entfernt…

Anhand dieser Klassifikation wird nach offiziellen Maßstäben der geeignetste Behandlungsweg festgelegt.
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Die derzeit schonendste, sicherste und schnellste OP
für das Durchführen einer „radikalen Prostatektomie“
ist nach Expertenrat die DaVinci-Roboter-OP-Methode:
Der Operateur bedient ein paar Meter entfernt
vom schräg gekippten Patienten,
dessen Bauchraum , um Platz zu schaffen, „gasgefüllt“ ist,
den DaVinci-Roboter,
der mit insgesamt 4 „Werkzeugarmen“ in 5 verschiedenen minimalinvasiven Schnitten im Bauchraum arbeitet…
Der größte Schnitt dient dabei
zur abschließenden Entnahme der Prostata,
einer für die Kamera und die drei Weiteren für „OP-Werkzeuge“

„Du kriegst das ja alles gar nicht mit!“
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…hört sich alles ziemlich wild an – für uns Laien,
ist es sicher auch,
aber in spezialisierten Krankenhäusern werden mit dieser Methode im Bereich von 500 Operationen dieser Art jährlich durchgeführt.
Dies bedeutet eine hohe Sicherheit, große Erfahrung und eine gewisse Routine, diese eigentlich schwere Operation betreffend…

Hier 2 Links zu dieser OP:
https://www.youtube.com/watch?v=mJuIhZzC3eM
https://www.youtube.com/watch?v=mnPL_V4i1ZE

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Der Kerl lacht ja schon wieder!

Bereits Stunden nach der OP hat mich meine Frau besucht,
am nächsten Tag hab‘ ich
das Formel 1-Qualifying zum GP von Spa angesehen
und meine Schmerztabletten schon deutlich reduziert.
Die Histologie der entnommenen Lymphknoten
war Gott sei Dank ohne Befund,
die diversen, nicht ganz unwichtigen Schließmuskeln
arbeiten schon wieder weitgehend
und ich bin ziemlich optimistisch,
bald wieder „ganz der Alte zu sein“!
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Das Wichtigste aber für den Leser aus meiner bescheidenen Patientensicht:

1. Scheu vor Urologen ablegen – ist unbegründet
2. Ab vielleicht 50 Jahren regelmäßiger, jährlicher Urologenbesuch
3. Keine falsche Scham beim Urologen: Alle selbst festgestellten Veränderungen (Schmerzen/Wasser lassen/“Nachts raus“usw.) melden
3. Dabei PSA-Wert unter geeigneten Umständen
(vorher kein Infekt, keine Anstrengung, kein Geschlechtsverkehr usw.) ermitteln lassen, notieren
und über die Jahre mit dem Urologen des Vertrauens verfolgen.
4. Bei eventuellen Alarmzeichen reagieren und
nicht „vor sich her schieben“.
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Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an den hochkompetenten, symphatischen und empathischen
Chefarzt der Urologie des
Diakonie Klinikums in Stuttgart,
Herrn Prof. Dr. Schwentner

mit Team,
der die Operation

durchgeführt hat
sowie an alle, die dort mitgeholfen haben,
daß ich nach medizinischem Verständnis kurativ behandelt wurde.

Und kurativ meint geheilt!

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4 Antworten

  1. hey christoph
    die besten Genesungswünsche
    und dass du bald wieder motorrad fahren kannst️
    lg hermann renner

  2. cede sagt:

    Hi Hermann, genau das wünsch‘ ich mir auch! Vielen Dank für Deine Genesungswünsche! Es geht mir jeden Tag ein bißchen besser…
    Vielleicht treffen wir uns ja im nächsten Jahr mal irgendwann irgendwo mit dem Motorrad…?
    See You, Gruß Christoph

  3. Nils sagt:

    Servus Christoph,

    wünsche Dir alsbaldige Genesung, alter Kumpel!
    Und wenn Du wieder auf dem Damm bist, haste vielleicht Lust, Ende Oktober nach Südtirol mitzufahren? Das beschleunigt Deine Genesung sicherlich!
    Herzliche Grüße

    Nils

  4. cede sagt:

    Hi Nils, vielen Dank für die Genesungswünsche!
    Südtirol und Lust haben: Logisch!
    Aber wenn ich meinen Eisenhaufen mal wieder gegen drohendes Umfallen abstützen muß, kann ich wahrscheinlich gleich wieder zurück in’s Krankenhaus…
    Also lieber warten bis zum nächsten Jahr – aber dann!!!
    Liebe Grüße, Christoph

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